Tag der Partnergemeinden am 7. Oktober 2016

Das Partnerschaftsreferat des Bezirkes Unterfranken veranstaltete auch in diesem Jahr wieder einen Tag der Partnergemeinden. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr wurden jedoch keine der umliegenden Städte besucht, sondern ein äußerst interessanter Vortrag angeboten mit dem Thema:

Die Auswirkungen der französischen Territorialreform auf die deutsch-französischen Beziehungen

Als Referenten konnte das Partnerschaftsfreferat Prof. Dr. Philippe Gustin gewinnen, dem ehemaligen französischen Botschafter in Rumänien und heutigen Präfekten des Départements Eure. Mit anschaulichen Beispielen erklärte Philippe Gustin die Auswirkungen der Neustrukturierung der Gebietskörperschaften, die seit 1. Januar 2016 in Kraft ist. Vormals 22 Regionen außer Korsika und Übersee wurden auf 13 Regionen reduziert.

Nach wie vor gibt es 36.680 Ortschaften in Frankreich, von denen 54% weniger als 500 Einwohner haben und nur 2,5 % mehr als 10.000. Bildhaft verwies Philippe Gustin auf weiteres Reformpotential denn »es gibt Orte, die nur aus einem Waldgrundstück und einer Kirche bestehen, in denen auch niemand wohnt«. Diese Reform wird sich dann vermutlich auch auf die Städtepartnerschaften auswirken, denn es werden vermutlich Städte/Gemeinden zusammengelegt werden und damit neue politische Einheiten entstehen.

Auf ein weiteres Problem verwies Philippe Gustin. Für die Bewohner einer Region ist es wichtig zu wissen, wo sie herkommen. Zum Beispiel aus dem Elsaß, aus Lothringen oder aus Champagne-Ardenne? Mit den Neuordnungen sind Identitätsfragen verbunden, auch wenn für die neue politische Organisationsform eine neue Bezeichnung gefunden werden sollte. »Ein Elsässer bleibt ein Elsässer, gleichgültig wie die Region benannt wird.«, so Philippe Gustin mit einem kleinen Schwenk auf eine ähnliche Situation zwischen Franken und Bayern.

Die Teilnehmer des Lohrer Partnerschaftsvereins, Marianne und Peter Drexler und Leokadia Franz waren begeistert von den Ausführungen des Referenten, der für weitergehende Fragen zur Verfügung stand. Viel Zeit blieb dazu allerdings nicht, da der nachfolgende Workshop den zeitlichen Rahmen einschränkte.

Der Workshop war in drei Themengebiete eingeteilt:

Team 1: Unsere deutsch-französische Kommunalpartnerschaft – so geht’s!

Für Marianne Drexler und Leokadia Franz ergaben sich keine neuen Erkenntnisse, da der Partnerschaftsverein Lohr sehr gut mit der französischen Partnerstadt vernetzt ist. Es wurde jedoch klar, dass der Generationswandel sich sehr stark bemerkbar macht und die Arbeit der Vereine bzw. Komittees beeinflussen wird.

Team 2: Wie können wir mit unserer deutsch-französischen Partnerschaft für Europa werben?

Ergebnis nicht bekannt, da kein Resume gezogen wurde.

Team 3: Die deutsch-französische Partnerschaft und ich

In dieser Gruppe bezogen sich die Vorschläge der Teilnehmer ausschließlich auf Kindergärten und Schulen. Da diese Altergruppe bereits ein Teil der Arbeit des Partnerschaftsreferates ist, war die Information nicht neu. Für uns wäre eventuell die Sparte „Frühfranzösisch für Kindergärten und die 1./2. Klasse der Grundschulen“ interessant, falls sich jemand für diese Aufgabe begeistern läßt, resumierte Peter Drexler im abschließenden Gespräch dieses Teams.



Partnerschaftsverein beim Partnerschaftsreferat

Dr. Peter Motsch begrüßt Prof. Dr. Philippe Gustin

Prof. Dr. Philippe Gustin

Aufmerksame Zuhörer

22 Regionen bis 2015

13 Regionen ab 1. Januar 2016