Jubiläumsfeierlichkeiten währendes des
verlängerten Wochenendes vom 26.-29.05.2022 Nach zwei-jähriger, pandemie-bedingter Zwangspause war es nun endlich wieder möglich, die Städtepartnerschaft mit den französischen Freundinnen und Freunden in Ouistreham Riva-Bella zu reaktivieren, gerade noch rechtzeitig zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen beiden Städten. In der letzten Mai-Woche machten sich deshalb ein Bus mit 55 Teilnehmern sowie eine kleine Gruppe privat Reisender auf den Weg in die Normandie. Bürgermeister Dr. Paul, Vertreter des Lohrer Stadtrates, des Jugendzentrums, der Lohrer Big Band Swinging Lohr, Mitglieder des Partnerschaftsvereins sowie interessierte Bürger der Stadt bildeten eine bunte Mischung der Abordnung aus Lohr, die an Christi Himmelfahrt, abends gegen 18:30 Uhr in Ouistreham ankam. In der Grange aux Dîmes (Zehntscheune) wurden die Lohrer Gäste schon sehnsüchtig erwartet und mit Getränken und einem Imbiss herzlich willkommen geheißen. Deutlich spürbar war die Freude darüber, sich nach so langer Pause nun endlich auch wieder persönlich treffen und miteinander reden zu können. Vorbei die Zeiten notwendiger, digitaler Hilfestellungen. Das Programm, welches die Freunde des französischen Partnerschaftskomitees und der Stadt Ouistreham auf die Beine gestellt haben, war reich an verschiedensten Höhepunkten. Am Tag nach der Ankunft wurden am Nachmittag bei traumhaftem Wetter der Leuchtturm am Hafen besichtigt. Es bot sich den Teilnehmern bei ungetrübter Fernsicht ein einmaliger Blick über die zu Füßen liegende Stadt, das Meer, den Kanal nach Caen sowie das im Mündungsgebiet der Orne liegende Naturschutzgebiet. Eingeteilt in vier Gruppen schloss sich bei ruhiger See eine 45-minütige Fahrt mit dem Seenotrettungskreuzer an. Anschließend ging es auf eine 1,5-stündige Wanderung durch das ausgewiesene Naturschutzgebiet, welches sich auf einer Landzunge zwischen der Mündung der Orne, dem Kanal nach Caen und der Orne selbst befindet. Neben der vielfältigen, teils seltenen Flora und Fauna sowie den erhellenden Erläuterungen einer in Caen lebenden deutschen Begleitung ist der Tidehub ein immer wieder kehrendes Schauspiel, das den Charakter dieses Gebietes praktisch stündlich verändert. Am späten Nachmittag hieß es dann, den Rausch der faszinierenden Bilder und Eindrücke, nicht einzutauschen aber anzureichern mit einem musikalischen Leckerbissen der besonderen Art. Im „Le Pavillon“, dem ehemaligen Centre Socio-Culturel hatten sich Musiker der Bigband Swinging Lohr und Musiker der Ouistrehamer Bigband zusammengefunden, um den Gästen ein Potpourri musikalischer Evergreens darzubieten. Der Beifall, des zugegebenermaßen nicht ganz so zahlreich vertretenen Publikums war Beleg für einen Kunstgenuss höchster musikalischer Qualität. Die Freunde aus Ouistreham ließen kaum Zeit zum Verschnaufen, denn sie und der Bürgermeister Romain Bail hatten für 20:00 Uhr zum Festakt in den Festsaal des Casinos geladen. Bürgermeister Bail eröffnete den Abend und überraschte mit einer zweisprachig gehaltenen Rede. Sowohl er als auch Bürgermeister Dr. Paul hoben die Verdienste der Gründer der Städtepartnerschaft hervor, die in er Überzeugung sowie im festen Glauben an ein ausgesöhntes und geeintes Europa diese Beziehung gewagt haben. Betont wurde angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine umso mehr deren Wichtigkeit verbunden mit dem gegenseitigen Dank an die aktuellen Vertreter beider Städte, die dieses Erbe bis heute mit viel Engagement und Freude verantwortungsvoll fortführen. Neben der Darreichung lokaler Spezialitäten wurde der Abend umrahmt von einem Gesangs-Trio, welches französischen Chansons gepaart mit Liedern der jüngeren Vergangenheit kunstvoll und äußerst charmant dargeboten hat. Ein äußerst kurzweiliger Tag ging erst deutlich nach Mitternacht zu Ende. Tag zwei in Ouistreham führte am frühen Morgen hinaus aus der Stadt in den Südwesten der Stadt Caen auf einen kleinen Gutshof namens „La Ferme du Loterot“ in der Nähe von Cahagnes. Einst in der Herstellung von Calvados auf Basis von Cidre zu verorten, hat sich hier mittlerweile ein auf Familien, Schulklassen und Großgruppen zugeschnittenes Beherbergungskonzept entwickelt, welches sportliche Aktivitäten mit der Wissensvermittlung in Bezug auf die Herstellung des Calvados sowie die geschichtlichen Hintergründe der Region (Tapisserie de Bayeux) spielerisch verbindet. So wurde zunächst einmal Frisbee- und Fußball Golf gespielt und anschließend im kühlen Keller der Herstellungsprozess des Calvados gelernt, bevor man abschließend auf eine Reise in die ältere und jüngere Geschichte der Normandie mitgenommen wurde. Ein vorbereitetes Picknick rundete den dreistündigen Besuch bei bestem Wetter ab. Danach startete der Bus in Richtung Caen, wo die deutschen Gäste am Schloss von zwei Stadtführern begrüßt wurden, die auf dem Weg zu Benediktinerabtei, aufgeteilt in zwei Gruppen durch die Historie und die baulichen Entwicklungsstile der Stadt Caen führten. Bei strahlendem Sonnenschein präsentierte sich Caen dabei von seiner besten Seite und gewährte beispielsweise Einblicke in Innenhöfe, wo biblische Motive völlig unerwartet neuen Interpretationen zugeführt wurden. Ganz nebenbei wurden in verschiedensten Gesprächen Biografien ausgetauscht, die hie und da völlig überraschend, gemeinsame Wurzeln zum Vorschein kommen ließen, was wiederrum der guten Stimmung zusätzlich zu Gute kam. Der Nachmittag klang in Caen bei einem Kaffee oder einem Kaltgetränk aus, bevor es dann mit dem Bus nach Ouistreham zurückging. Dem Nachmittag folgte der Abend der Partnerschaftsvereine im Restaurant „Le Costa“. Bei einem Stehempfang sowie einem anschließenden Drei-Gänge-Menü wurden die gegenseitigen Bemühungen um den Erhalt und den Ausbau der Städtepartnerschaft gewürdigt. Die vielen persönlichen und freundschaftlichen Beziehungen, aber auch das Engagement in den einzelnen Funktionen beider Vereine unter gleichzeitiger Hervorhebung der besonderen Bedeutung, angesichts der aktuellen Entwicklungen in Europa waren zentrale Themen in den Reden der beiden Vorsitzenden. Wolfgang Weis dankte Christel Le Moal und ihren Mitstreitern für ein überragendes Programm und zwei tolle Tage in Ouistreham Riva-Bella, bevor dann allen voran Didier Conflant, unterstützt von Mukundi Hartmann und Frank Duckstein musikalische Akzente setzte, die bei dem ein oder anderen wohl auf Jahre hinaus unvergessen bleiben werden. Die Städtepartnerschaft zwischen Ouistreham und Lohr ist mit ihren 30 Jahren im besten Alter und hat sicher noch gute Jahre vor sich. Auch wenn nicht mehr nur jugendlich und ungestüm, so dennoch wahnsinnig lebendig und fröhlich, im gesetzteren Alter eben. So ist es mit dieser Städtepartnerschaft ebenso wie mit einem guten französischen Käse oder einem Rotwein: Mit
zunehmender Reife gewinnt alles besonders an Einem …… nämlich an Qualität!
Autor: Volker Kirsch
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Célébration de l'anniversaire pendant
le week-end prolongé du 26 au 29.05.2022 Après
une pause forcée de deux ans due à la pandémie, il a enfin été possible
de réactiver le jumelage avec les amies et amis français de Ouistreham
Riva-Bella, juste à temps pour le 30ème anniversaire du jumelage entre
les deux villes. La dernière semaine de mai, un bus avec 55 participants
ainsi qu'un petit groupe de voyageurs privés se sont donc mis en route
pour la Normandie. Paul, des représentants du conseil municipal de Lohr,
du centre de jeunesse, du Lohrer Big Band Swinging Lohr, des membres de
l'association de jumelage ainsi que des citoyens intéressés de la ville
formaient un groupe hétéroclite de la délégation de Lohr qui est arrivée
à Ouistreham le soir de l'Ascension, vers 18h30. |
Führung durch den Hafen Foto: Volker Kirsch |
Weithin sichtbar, der Leuchtturm Foto: Peter Drexler |
Ouistreham betrachtetaus luftiger Höhe vom Leuchtturm Foto: Volker Kirsch |
Naturschutzgebiet bei Ebbe Foto: Volker Kirsch |
Bereit für eine Probefahrt mit dem Seenotkreuzer Foto: Volker Kirsch |
Ein Besuch in Caen, der Partnerstadt von Würzburg Foto: Frank Duckstein |