Das erfolgreiche erste Jahr des neuen Vorstandes des Partnerschaftsvereins Lohr a.Main
15 Jahre Städtepartnerschaft mit Milicz im Juni dieses Jahres und das 25-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Ouistreham Riva-Bella im nächsten Jahr sorgen für reichlich Beschäftigung.

 

„Ein Tag pro Woche für den Verein“ kündigte Marianne Drexler nach ihrer Wahl zur 1. Vorsitzenden im vergangenen Jahr an. Das hat sich so nicht bestätigt. Ein Tag pro Woche ist zwar richtig, aber nur für die übriggebliebene Freizeit. Über diesen Ausspruch mußten die 28 Mitglieder schmunzeln, denn der eine oder andere hat das bereits von Anfang an kommen sehen. Auch die zwei anwesenden Stadträte Brigitte Riedmann und Richard Eyrich können davon ein Lied singen. Dass 15 Mitglieder ihr Fehlen bei der Versammlung entschuldigt haben, wurde positiv aufgenommen.

Marianne Drexler berichtete trotzdem begeistert von der Arbeit im Partnerschaftsverein mit seinen vielfältigen Kontakten zu den Verantwortlichen in unseren Partnergemeinden in Frankreich und Polen. Auf Einladung des französischen Partnerschaftsvereins war eine 20-köpfige Gruppe aus Lohr im Mai beim „Fête de l'Europe“ in Ouistreham Riva-Bella, zu dem auch die Partnerschaftsvereine aus Angmering / England und Braine l'Alleud / Belgien angereist waren. Leider blieb nur wenig Zeit für Kontakte untereinander, zumal die Engländer wegen eines schweren Sturmes über dem Ärmelkanal erst verspätet anreisen konnten.

Das Karpfen- und Erntedankfest im September in Milicz begeisterte die Lohrer Delegation nicht nur wegen seiner Größe, sondern vor allem wegen der freundlichen Aufnahme durch Bürgermeister Piotr Lech und seinem Organisationsteam.

Die Mitglieder des Partnerschaftsvereins reisen nicht nur gerne, sie sind auch freundliche Gastgeber für die ausländischen Gäste. Nicht von ungefähr ist die Spessartfestwoche Ende Juli das Highlight für unsere französischen und polnischen Freunde. Derartige Feste gibt es in ihren Heimatgemeinden nicht. Auch die Jubiläumsfeier der Lohrer Feuerwehr, ebenfalls im Juli, beeindruckte die ausländischen Gäste. „Die Feuerwehren sind bei uns überregional organisiert. Deshalb gibt es solche örtlichen Feste in Frankreich nicht.“ bedauerte Serge Perdereau, der Kommandant der Ouistrehamer Feuerwehr.

Es kommen jedoch nicht nur Gäste, wenn gefeiert wird. Seit mehr als 10 Jahren werden Praktikantinnen aus Milicz im Berzirkskrankenhaus und im Bauhof weitergebildet. „Im April und Mai 2015 waren sechs junge Polinnen in Lohr“, berichtete Leokadia Franz, die die verhinderte 2. Vorsitzende vertrat. Auch der Schüleraustausch der Gustav-Wörnitz-Mittelschule mit der Grundschule SP2 in Milicz läuft bereits seit 2000 reibungslos.

Gute Kontakte zwischen der Forstschule Lohr und dem Politechnikum in Milicz hob der 3. Vorsitzende Wolfgang Weis hervor. Die Forstschüler treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch und zu gemeinsamen Exkursionen, die bis nach Italien, Frankreich und die Schweiz führen.

Einen besonderen Dank richtete Wolfgang Weis an den Forstamtsleiter Bernhard Rückert für seine langjährigen Bemühungen um die Kontakte zum Forstamt Milicz, die dazu geführt haben, dass die 15-jährige Partnerschaft mit Milicz besteht.

Mit der Patenstadt Burgeis in Südtirol verbinden uns derzeit nur lose Kontakte auf privater Basis, informierte Wolfgang Weis. Besonders hervorzuheben sei aber, dass die landwirtschaftliche Forstschule in Burgeis Interesse an einem Schüleraustausch mit der Forstschule Lohr hat.

„Unsere Homepage ist im vergangenen Jahr wieder aktueller und damit interessanter geworden“ führte der Schriftführer und Pressewart Peter Drexler aus. Sie wird mehr und mehr zur Informationsquelle für Mitglieder und Interessenten. „Mehr als 100 Zugriffe pro Monat mit ansteigender Tendenz“, ergänzte der verantwortliche Webmaster Günter Clausnitzer den Bericht.

Der Arbeitskreis „Milicz“ kommt gut voran mit der Vorbereitung der Fotoausstellung zum Thema „15 Jahre Partnerschaft Milicz“, die vom 7. bis 13. Mai im „Fischerhaus“ stattfindet. Alle Fotos wurden von den Mitgliedern des Partnerschaftsvereins zur Verfügung gestellt und zeigen, wie sich die Verbindungen von Lohrern und Miliczern trotz aller Sprachschwierigkeiten entwickelt haben.

„Es lebe die Freundschaft“ ist das Motto des polnischen Abends am 7. Mai im Alten Rathaus, zu dem auch Gäste aus Milicz erwartet werden. „Vielleicht gelingt es, mehr Interesse bei der Lohrer Bevölkerung an Kontakten zu unseren polnischen Nachbarn zu wecken“ so die Hoffnung der 1. Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins.

Alle Termine und Näheres zu den Aktivitäten sind in der Homepage des Partnerschaftsvereins einzusehen. Der Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt 2016 in den geselligen Treffen.

Die nachfolgenden Fotos zeigen, dass eine Jahreshauptversammlung unterhaltsam sein kann und Zeit für persönliche Gespräche läßt. So wird die eine oder andere neue Idee geboren, die dem Verein hilft, den Zusammenhalt zu fördern.
Foto 1 bis 5: Intensive Gespräche der Mitglieder
Foto 6: 1. Vorsitzende Marianne Drexler (Dritte von links) im Kreis ihres erfolgreichen Teams